
Alkohol Psychose
Für einen Teil der Suchtpatienten ist eine Psychose sowohl als Ursache als auch als Folge der Suchterkrankung ein ständiger Begleiter und eine enorme zusätzliche Belastung. In Studien wurde mittlerweile festgestellt, daß fast jeder zweite Suchtkranke zumindest Basissymptome psychotischer Erkrankungen hat, die er mittels des Suchtmittels „behandelt“. Beide Erkrankungen beeinflussen sich gegenseitig negativ. Die Basissymptome der verschiedenen Psychosen, wie ein zu offenes Wahrnehmungstor, Ängste vor Verfolgung, Beziehungsideen, häufig stark ausgeprägt wechselnde Stimmungslagen, Selbstverletzungen usw. werden bei uns medikamentös und psychotherapeutisch behandelt, denn sie behindern häufig den Rehabilitationsverlauf. Wird die Psychose nicht behandelt, wird die Abstinenz nicht lange anhalten.

Vorgehen für Betroffene
Patienten, die unter Alkohosucht in Verbindung mit einer Psychose leiden, wenden sich bitte an die nächste Suchtberatungsstelle, um einen Antrag auf Rehabilitation zu stellen. Sie finden die für sie zuständige Suchtberatungsstelle, indem Sie bei Google einfach folgende Suche starten. Suchtberatungsstelle Ihr Wohnort
Für die Suchtberatungsstelle drucken Sie sich bitte den folgenden Flyer aus und legen diesen dort vor.

Kontaktaufnahme
Suchtberatungsstellen wenden sich bitte an die
Rehabilitationsklinik Serrahn
Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn
Tel.: 038456-625-13
Fax: 038456-625-27
Mail: info@rehaklinik-serrahn.de
Weiterführende Informationen zu Alkohol und Psychose
Es gibt verschiedene Psychosen, z. B. die Schizophrenie in ihren unterschiedlichen Ausprägungen oder die bipolare Psychose mit Manie und Depression und noch viele andere. Bei einer Psychose kann es Jahre im Leben eines Menschen geben, in denen er gar keine Symptome hat. Wird die Psychose nicht behandelt, kehrt sie aber in der Regel immer wieder zurück, besonders, wenn es noch schwierige andere Umstände gibt. Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen führt jeder Schub einer Psychose zu einer weiteren und teilweise massiven Reduktion des allgemeinen Leistungsvermögens. Deshalb bedarf jede Psychose der ärztlichen (psychiatrischen und psychotherapeutischen) Behandlung.
Die körperliche und seelische Abhängigkeit von Substanzen wie Alkohol ist eine psychiatrische Erkrankung, die unter dem Begriff „Sucht“ bekannt ist. Sie hat zu einem wesentlichen Teil genetische Ursachen. Darunter ist zu verstehen, daß Menschen mit einer Suchterkrankung viel größere Mengen des Suchtmittels konsumieren können, ohne z.B. bewußtlos zu werden, wie Gesunde. Eine größere Menge Alkohol zu konsumieren als der Durchschnittsbürger (z.B. 2 Liter Bier) läßt sich zwar bis zu einem gewissen Grad „üben“, führt aber bei demjenigen, der nicht die genetischen Voraussetzungen hat nicht dazu, daß er auf einmal 2 Flaschen Schnaps am Tag trinkt. Das Wesen der Suchterkrankung und ihr diagnostisches Hauptsymptom ist deshalb der Kontrollverlust. So nimmt sich der Suchtkranke vor, heute nur 2 Flaschen Bier zu trinken und stellt am Ende fest, daß er zwei Kisten Bier getrunken hat.